Mit 24 Jahren wagte ich den Schritt nach Deutschland – ein Sprung ins kalte, regnerische Unbekannte! Ursprünglich aus dem sonnigen Süden Italiens, wo Meer und mediterrane Küche das Leben prägen, war die Anpassung an das deutsche Klima und die reichhaltige, von Soßen und Wurstwaren geprägte Küche eine echte Herausforderung.
Zu den anfänglichen Schwierigkeiten gehörte auch die Sprachbarriere: Es war gar nicht so einfach, Deutsch zu verstehen und zu sprechen. In diesen Jahren schloss ich mein Studium der Fremdsprachen und Literatur ab und begann, meine ersten Italienischkurse zu geben. Es war ein langer Weg, der mich schließlich 2016 zu einer Stelle als Lektorin für Italienisch an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf führte.
Das Leben in Deutschland hat mich tief geprägt und meinen Horizont erweitert. Zunächst musste ich lernen, Deutsch zu sprechen und neue zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Da ich in einem anderen kulturellen Kontext aufgewachsen war, war das anfangs nicht einfach.
Ich war von den Mustern und der Mentalität Süditaliens geprägt, aber mit den Jahren wurde es zu einem wunderbaren Abenteuer: Ich habe gelernt, mich in einem neuen kulturellen Umfeld zu bewegen, meine Komfortzone zu verlassen und mich auf das Abenteuer des Lebens einzulassen. Dabei sind ganz viele Freundschaften entstanden!
KÜNSTLER:INNEN, DIE MICH INSPIRIERT HABEN:
Inspiriert haben mich vor allem große Autoren und Autorinnen, die mir gezeigt haben, dass Kunst und Literatur mehr als nur Worte und Bilder sind: Sie sind Wege, sich selbst zu entdecken und die Welt um sich herum besser zu verstehen.
Besonders wichtig sind für mich die folgenden Autoren: James Joyce, der irische Künstler und Schriftsteller, der durch „Ulysses“ bekannt wurde, überzeugte mich vor allem mit „Dubliners“ durch seine Art zu erzählen, die Menschen zu beobachten und durch sie die Geschichte einer Stadt zu vermitteln. Aber es war sein Leben, das mich zutiefst inspirierte: Er beschloss, Irland zu verlassen und nach Triest in Italien zu ziehen, wo er seine Sprache unterrichtete, bevor er hauptberuflich Schriftsteller wurde.
Ein weiterer bedeutender Autor für mich war Franz Kafka, der mich mit seinen rätselhaften und komplexen Texten stets gefesselt hat. Vor allem in Gregor Samsa, dem Ungeziefer in „Die Verwandlung“, habe ich mich immer wieder selbst erkannt.
Unter den Autorinnen möchte ich Mary Shelley erwähnen, die mich mit ihrem Roman „Frankenstein“ beeindruckte. Ihr literarisches Schaffen in einer Zeit, in der die bekanntesten Autoren Männer waren, und ihre Lebensgeschichte, geprägt von schmerzhaften Fehlgeburten und Verlust von Kindern, haben mich tief bewegt.
Auch die Künstlerin Frida Kahlo hat mich mit ihren Selbstporträts, vor allem aber mit ihrer Lebensgeschichte fasziniert, das zeigt, wie Kunst eine Form der Befreiung von physischem und psychischem Leid sein kann.
Und schließlich gibt es einen Schauspieler, der meine Jugend nachhaltig geprägt hat: Robin Williams mit seinem einzigartigen Humor und seiner Rolle in dem Film „Der Club der toten Dichter“. Nachdem ich den Film sah, fing ich an zu schreiben – zunächst Gedichte und später auch Prosa.